von Die Podtschis
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2. Mai 2021
Nach einem sehr erholsamen Tag wachen wir strotzend vor Energie auf. In den ersten Strahlen der aufgehenden Sonne frühstücken wir vor unserem Zelt und genießen die Sonne. Heute wird wohl auch wieder ein ziemlich warmer Tag werden. Nach dem Frühstück packen wir alles zusammen und schieben unsere Räder den sandigen Weg durch die Dünen zurück zur Straße. Unser nächstes Ziel ist Kalamata, dass wir wohl morgen erreichen werden, denn bis dorthin ist es jedoch ein ganzes Stück. Wir folgen der Straße ein ganzes Stück immer entlang der Küste Richtung Süden, bis wir nach ungefähr 26km dann ins Landesinnere abbiegen. Was auch wieder bedeutet, bergauf. Mittlerweile sind wir das aber gewöhnt und es macht mir auch nicht mehr viel aus. Schließlich habe ich es ja sogar mit dem Rad auf den Olymp geschafft. Auf unserem hügeligen Weg kommen wir immer wieder an kleinen Ortschaften vorbei. Auf einem Streckenabschnitt wachsen riesige Kakteen. „Das ist die Kakteen avenue“ witzelt Basti. In einem kleinen Dorf namens Stenyklaros lungern ganz schön viele Streuner auf der Straße. Und wie sollte es anders sein, gehen sie direkt lautstark bellend auf uns los. Wenigstens halten sie etwas Abstand. Wir fahren einfach weiter. Als wir das Dorf nach nur wenigen hundert Metern wieder verlassen, lassen sie auch schon wieder von uns ab. Das waren mal wieder welche von der nervigen Sorte. In Meligalas wird Basti langsamer und dreht sich zu mir um. „Komm wir halten hier mal kurz an“ sagt er zu mir und bleibt stehen. Eine Pause ist nicht schlecht. Wir stellen unsere Räder an einer Mauer ab, Basti dreht sich um und läuft die Straße zurück. Dabei ruft er mir noch zu „Bin gleich wieder da“. Mmh.. ok, was hat er denn jetzt wieder vor? Ich setzte mich neben unsere Räder an die Mauer. Nach nur wenigen Minuten kommt er wieder und hat dabei die Hände hinter seinem Rücken. „Links oder rechts?“ fragt er mich. „Mmmh... dann links“ antworte ich ihm und deute auf seinen linken Arm. „Gute Wahl“ sagt er und zeigt mir was er in der linken Hand hält. „Ha! Dachte ich es mir“. Er hat uns zwei Eisbecher von der Marke Merenda besorgt. Das ist so etwas wie Nutella. Nur halt von einer anderen Marke und viel leckerer als Nutella. Finde ich, denn es schmeckt wie eine Tafelschokolade halt nur als Brotaufstrich. „Ok und was hast du in der anderen Hand?“ frage ich ihn und nehm einen der beiden Eisbecher. „Eine kalte Zitronen Limonade für uns beide“ antwortet er mir. So versüßen wir uns die Pause mit etwas leckerem Eis und kalter Limonade. Da es langsam dem Abend entgegen geht, beschließen wir nur noch aus Meligalas raus zu fahren und dann nach einem Schlafplatz Ausschau zu halten. Relativ schnell werden wir auch fündig. Neben der Straße ist eine große Wiese mit ein paar Gebüschen. „Na das sieht doch vielversprechend aus“ sagt Basti. Wir halten an und schieben unsere Räder auf die Wiese hinter die Gebüsche. Die Wiese bietet einen super Schlafplatz. Leider stellen wir jedoch schnell fest, dass es zur anderen Seite hin sehr einsichtig ist. Was jetzt nicht so das Problem wäre, wenn sich am Ende der Wiese nicht ein Containerdorf befinden würde, was ziemlich.....Naja zwiespältig wirkt. Viel Müll, alte Autowracks, eingerissene Zäune mit Stacheldraht, Wohnwagen und etliche Leute die durcheinander schreien. Wir überlegen kurz hin und her, kommen aber beide zu dem Entschluss, dass wir auf unser beider Bauchgefühl hören sollten, was uns sagt, lieber wo anders zu zelten. Also drehen wir um und schieben unsere Räder zurück zur Straße und fahren weiter. Ein kleines Stückchen weiter die Straße entlang, entdecken wir wieder eine Wiese. Wir halten wieder an und schieben unsere Räder in einem passenden Moment, als kein Auto zu sehen ist, auf die Wiese. Auch hier haben wir einen Sichtschutz zur Straße hin durch ein paar Bäumen, sowie Gebüschen und einem alten Gebäude, wovon aber nur noch zwei kleine Mäuerchen stehen. Zur anderen Seite hin haben wir ein dichtes Gestrüpp, wo wohl niemand durch kommen sollte. Wir lauschen kurz, ob irgend etwas zu hören ist, aber es ist nichts zu hören, jedenfalls nichts bis auf ein einzelnes Auto was die Straße entlang kommt. „Hier ist super“ sage ich zu Basti, der mir zustimmend zunickt. Wir packen unsere Räder ab und bauen das Zelt auf. So wie jeden Tag kocht uns Basti etwas zum Abendessen, während ich das Zelt von innen fertig mache. Isomatten aufblasen, Schlafsäcke auspacken und die Taschen vom Vorzelt rein holen. Mittlerweile sind wir ein echt gut eingespieltes Team, bei dem jeder seine Aufgaben hat und damit auch sehr glücklich ist. Kurz nachdem ich mit allem fertig bin, ist auch das Essen fertig und wir essen zu Abend. Anschließend noch schnell abwaschen, denn wir wollen nicht wieder in der Nacht überraschend Besuch bekommen. Gute Nacht.