Island, das Land aus Feuer und Eis, zieht Abenteurer und Naturliebhaber aus der ganzen Welt an. Mit seiner rauen Schönheit, majestätischen Gletschern und eindrucksvollen Wasserfällen bietet es eine Kulisse, die zum Träumen einlädt. Wildzelten, also das Zelten in der unberührten Natur, scheint eine verlockende Möglichkeit, diese atemberaubende Landschaft hautnah zu erleben. Doch während die Vorstellung, unter dem Sternenhimmel der Nordlichter zu schlafen oder dem Rauschen eines Gletscherflusses zu lauschen, verlockend ist, gibt es in Island strenge Regeln und Vorschriften, die es zu beachten gilt. In diesem Artikel erkunden wir die Faszination des Wildzelten in Island, die damit verbundenen Herausforderungen und wie man die unberührte Natur respektvoll genießen kann.
Es ist verlockend, inmitten der atemberaubenden Natur Islands zu campen, doch Wildcampen ist im Land des Feuers und Eis nicht erlaubt. Stattdessen sind Übernachtungen in einem Zelt oder Wohnmobil auf ausgewiesene Campingplätze oder private Grundstücke beschränkt, wobei immer die Genehmigung des Eigentümers eingeholt werden muss. Diese Regelung soll die empfindliche Umwelt schützen und sicherstellen, dass die unberührte Schönheit der isländischen Landschaft erhalten bleibt. Wer die Natur Islands hautnah erleben möchte, muss also kreativ sein und gleichzeitig respektvoll mit der einzigartigen Umgebung umgehen.
Zum Glück gibt es jedoch Ausnahmen für Radreisende und Wanderer: Sie dürfen auf unbebautem Land für eine Nacht campen, wenn sich in der Nähe kein Campingplatz befindet und der Grundstückseigentümer den Zugang nicht durch Schilder eingeschränkt oder verboten hat. Diese Regelung ermöglicht es Abenteurern, die unberührte Schönheit der isländischen Landschaft zu genießen, ohne die empfindliche Natur zu belasten. Wer sich an diese Vorgaben hält, kann die Freiheit des Zeltens in der isländischen Wildnis verantwortungsvoll erleben.
Schild mit dem Hinweis, dass Zelten ausschließlich für Wanderer und Radfahrer gestattet ist. Solche Schilder haben wir ein paarmal gesehen.
Außerdem möchten wir dir ans Herz legen, einen Blick in unseren Artikel über Wildcampen zu werfen. Dort haben wir verschiedene Verhaltensregeln zusammengestellt, die dir helfen, einen geeigneten Platz zum Wildcampen zu finden, sowie einige wichtige Hinweise, die du beachten solltest, um Ärger zu vermeiden.
Camping in Island ist stark wetterabhängig, und aufgrund des kalten Klimas ist es nicht der ideale Ort, um das Campen zum ersten Mal auszuprobieren. Selbst im Sommer solltest du ein 3-Jahreszeiten-Zelt wählen. Du benötigst ein robustes Zelt, dass auch stärkere Windböen standhalten kann. Es ist ratsam, ausreichend Heringe mitzunehmen, um dein Zelt richtig abspannen zu können. Nimm für jeden Abspannpunkt einen Hering mit sowie zwei Ersatzheringe für den Notfall. Übe den Umgang mit deiner gesamten Ausrüstung, bevor du nach Island reist. Bei schlechten Wetterverhältnissen kann es herausfordernd sein, ein dir unbekanntes Zelt aufzubauen.
Ein äußerst wichtiger Tipp ist, dein Zelt immer sicher abzuspannen! Auch wenn das Wetter gerade super ist und die Sonne scheint, kann es nachts oder am nächsten Morgen ganz anders aussehen. Das gilt genau so für deine restliche Ausrüstung. Sichere alles, was weggeweht werden könnte. Bring es ins Zelt oder binde alles in deinem Vorzelt zusammen.
Das Wetter in Island kann sowohl dein bester Freund als auch dein schlimmster Feind sein. Im Durchschnitt gibt es in Island 148 Regentage, was bedeutet, dass es an fast der Hälfte der Tage im Jahr regnet. Daher ist es ratsam, ein Zelt mit einer hohen Wassersäule mitzunehmen, wenn du vorhast zu campen. Für dauerhaft zuverlässige Zeltböden ist eine Wassersäule von 5.000 mmWS empfehlenswert. Dass diese – besonders bei ultraleichten Zelten – häufig "nur" bei 3.000 Millimetern liegt, ist das Ergebnis eines Kompromisses zwischen Leistung und Minimalgewicht. Für das Außenzelt sind 3.000 mmWS in der Regel auch bei Wind und Dauerregen ausreichend. Weitere Informationen zu diesem Thema findest du in unserem Artikel „Wasserdicht oder nicht“.
Wir hatten unser MSR Elixir 2 dabei. Der Zeltboden des MSR Elixir 2 weist eine Wassersäule von 3.000 mmWS auf, während das Außenzelt mit einer Wassersäule von 1.500 mmWS ausgestattet ist. Auf den ersten Blick mag das nicht besonders hoch erscheinen, aber wir sind kein einziges mal in unserem Zelt abgesoffen. Und wir hatten viel, sehr viel Regen. Während unserer Reise durch Island mussten wir außerdem einen kompletten Tag wegen eines Sturms mit starkem Regen im Zelt verbringen. Obwohl die moosige Wiese, auf der wir campierten, stellenweise unter Wasser stand, blieb unser Zelt von innen trocken.
Fast noch viel wichtiger ist, dass dein Zelt Windstabil ist. Es gibt nicht viele Windstille Tage auf Island und starke Stürme sind keine Seltenheit. Und wir meinen wirklich Sturm nicht das "laue Lüftchen" mit 40km/h, sondern Sturm bis Starksturm (80Km/h bis 130Km/h). Auch dies haben wir mehr als einmal am eigenen Leib zu spüren bekommen. Auch ein Blizzard im Hochland war dabei. Ja, auch im Sommer und Herbst können im Hochland Schneestürme auftreten.
Es empfiehlt sich also ein Expeditions-, Geodät- oder Tunnelzelt mitzunehmen das über ausreichend Abspannleinen verfügt. Am optimalsten ist es wenn, der Zeltboden an allen Ecken über einen Sicherungspunkt sowie über Abspannleinenen am Außenzelt in jede Richtung verfügt. Das Festival- oder günstige Igluzelt solltest du besser zuhause lassen.
Beachte außerdem, dass das Wetter im Hochland viel unvorhersehbarer sein kann als an der Küste.
Die meisten Campingplätze haben ihre Öffnungszeiten nur in den Sommermonaten, also von Mai bis Ende September. Die genauen Daten für die Eröffnung und Schließung können jedoch variieren, da sie von den Wetterbedingungen und dem Ort des Platzes abhängen. In Island gibt es über 60 Campingplätze, und auch einige Bauernhöfe bieten die Möglichkeit zum Campen an.
Gerade in den Sommermonaten (Juni bis August) ist in Island extrem viel los. Aber auch in den Nebensaisons kann noch ziemlich viel los sein. Während unserer Reise durch Island (Mitte August bis Mitte Oktober 2024), haben wir zwei mal auf Campingplätzen gezeltet (Anfang Oktober). Obwohl schon Nebensaison war, war ganz schön was los. Da es sich aber um nahezu ausschlißlich um Camper und Vans handelte, hatten wir die Zeltwiese fast komplett für uns alleine.
Campingplätze können nicht im Voraus reserviert werden (Ausnahmen: Reykjavík und Skaftafell, hier sollte man reservieren!). An manchen Orten bezahlt man zuerst und bekommt dann ein Bändchen für das Zelteinen oder einen Aufkleber für das Fahrzeug, andernorts kommen Kassierer zum Fahrzeug und bei kleinen Campingplätzen ist häufig einfach eine Kasse aufgestellt, in die man sein Geld wirft. An manchen Stellen kann man auch über eine App oder online zahlen.
Die Ausstattung ist sehr unterschiedlich und reicht von einfachen Wiesen mit Toiletten/Duschen bis hin zu komplett ausgestatteten Plätzen mit jeglichem Service, wie man es aus Mitteleuropa kennt. Dementsprechend sind auch die Preise sehr variabel. Die Preise liegen im Schnitt bei 1500–2000 ISK (ca. 10-16 €) pro Person und Nacht. Die Preise für Camper/Vans sind etwas höher. In der Regel bezahlt man auch den Bezug von Elektrizität separat (ca. 800– 1000 ISK, ca. 5-7 € pro Nacht). Damit ist nicht etwa die normale Steckdose gemeint sondern eine Ladestation für E-Autos oder für Camper gemeint. Auch Duschen kosten meist extra auf den Campingplätzen (ca. 300 - 500 ISK, 2 - 3€) und sind meist auf 5 Minuten getaktet. Zusätzlich kommt auf allen Campingplätzen eine Übernachtungssteuer von 300 ISK (ca. 2€) pro Zelt/Fahrzeug hinzu.
Auch gibt es die Möglichkeit eine Campingkarte für Island zu kaufen. Jedoch sind nicht alle Campingplätze inbegriffen. Die Campingkarte Island kostet 179€ und du findest sie sowie alle Infos dazu hier (offizielle Webseite).
Island bietet eine breite Palette an Unterkünften, die für verschiedene Budgets und Vorlieben geeignet sind. Von luxuriösen Hotels bis hin zu gemütlichen Gästehäusern und Hostels gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um die einzigartige Landschaft und Kultur des Landes zu genießen.
Die Verfügbarkeit von Unterkünften in Island variiert stark je nach Saison. In der Hauptreisezeit von Juni bis August sind die Hotels und anderen Unterkünfte oft stark gebucht, besonders in beliebten touristischen Gebieten wie Reykjavík, der Golden Circle-Route und an den Südküsten. Viele Besucher planen ihre Reisen im Voraus, um sicherzustellen, dass sie die besten Optionen erhalten. In den Nebensaisons, insbesondere im Frühling und Herbst, ist es in der Regel einfacher, eine Unterkunft zu finden, und die Preise können etwas günstiger sein. Die Wintermonate bieten zwar eine besondere Atmosphäre mit der Möglichkeit, die Nordlichter zu sehen, aber einige Unterkünfte in abgelegenen Regionen können geschlossen sein.
Unterkünfte in Island sind leider nicht ganz günstig. Die Preisgestaltung ist sehr variabel und hängt von Faktoren wie Lage, Art der Unterkunft und Saison ab. In Reykjavík können Hotelpreise für ein Doppelzimmer zwischen 20.000 und 40.000 ISK (ca. 134 bis 268 Euro) pro Nacht liegen. In den ländlicheren Gebieten können die Preise geringfügig niedriger sein, aber auch hier variieren sie je nach Saison und Nachfrage. Für budgetbewusste Reisende gibt es Hostels und Gästehäuser, die oft schon ab 8.970 ISK (ca. 60 Euro) pro Nacht und Person erhältlich sind.
Die Ausstattung der Unterkünfte reicht von grundlegenden bis hin zu luxuriösen Optionen. In größeren Städten wie Reykjavík findest du moderne Hotels mit Annehmlichkeiten wie Fitnessstudios, Spas, Restaurants und kostenlosem WLAN. Viele Hotels bieten auch geführte Touren oder Ausflüge an, die dir helfen, die Umgebung zu erkunden.
Gästehäuser und Hostels bieten oft eine freundlichere, familiäre Atmosphäre. Diese Unterkünfte haben häufig Gemeinschaftsküchen, in denen du deine eigenen Mahlzeiten zubereiten kannst, was besonders für Reisende mit kleinem Budget vorteilhaft ist. Einige Gästehäuser bieten private Zimmer an, während andere Gemeinschaftszimmer für mehrere Personen haben.
In abgelegeneren Regionen gibt es oft traditionelle Ferienhäuser oder Hütten, die eine einmalige Gelegenheit bieten, die Natur hautnah zu erleben. Diese Unterkünfte sind oft rustikaler, aber bieten dafür eine gemütliche Atmosphäre und sind ideal für Gruppen oder Familien. Viele sind mit einer Küchenzeile ausgestattet, und einige verfügen sogar über Whirlpools im Freien, die einen atemberaubenden Blick auf die umliegende Landschaft ermöglichen.
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