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Um kurz nach 6 Uhr morgens werden wir von den ersten Sonnenstrahlen geweckt. Wir bleiben zuerst noch ein paar Minuten liegen, doch nach einer Weile meldet sich die Blase. Schnell etwas anziehen und dann raus aus dem Zelt. Wow! Was für ein herrlicher Ausblick am Morgen. Da wir einen freien Blick Richtung Osten haben, können wir den Sonnenaufgang in voller Blüte bewundern. Was für ein wunderschöner Anblick. So kann der Tag ja nur gut werden. Nach dem Pippi machen heißt es frühstücken. Obwohl wir in den Bergen auf 1120hm sind, ist es mit 12°C gar nicht mal so kalt. Das liegt aber auch zum einen daran, dass es nahezu windstill ist. Nach dem frühstücken packen wir alles zusammen und schieben die Räder wieder den Weg hinunter zur Straße. Bevor es jedoch weiter geht, füllen wir an dem kleinen Rastplatz unser Wasser wieder auf. Heute liegen einige Höhenmeter vor uns. Wir machen da weiter, wo wir gestern aufgehört haben. Bergauf fahren. Denn noch sind wir nicht ganz oben angekommen. 240Hm liegen noch vor uns. Was gibt es besseres zum wach werden, als am frühen Morgen Steigungen von 9% zu radeln. Besser als Kaffee. Nach 6km sind wir auch schon am vorerst höchsten Punkt angekommen (1360hm). Jetzt geht es erst einmal wieder bergab. Eine echte Wohltat nach dem morgendlichen Sportprogramm. In langgezogenen Serpentinen geht es nun wieder abwärts. Die bergige Landschaft ist wirklich unglaublich schön. Dabei haben wir die Straße fast die ganze Zeit für uns alleine. So etwas wünscht man sich doch als Radreisender. Nach dem bergab fahren steht jedoch wieder das bergauf fahren an. Mit im Schnitt 5% Steigung schlängeln wir uns nun wieder die Berge rauf. Mittlerweile befinden wir uns in einem dichten Wald.

Nach einer Weile lässt die Steigung etwas nach und es geht mal hoch und mal runter. Nach 8km steht jedoch die nächste steile Bergetappe an. Dieses mal geht es auf 1480hm rauf. Während wir den Berg hinauf strampeln, kommen wir an zwei Jägern vorbei, die gerade Mittagspause machen. Sie sitzen in Klappstühlen neben ihren Pickups, die Flinten lässig am Wagen angelehnt und Schlürfen ein kaltes Bier aus der Kühlbox. Dazu gibt es belegte Brote. Als sie uns entdecken, grüßen sie uns und winken und applaudieren uns zu. Einer von ihnen ruft uns auf englisch zu „Gleich seid ihr oben“ und streckt uns dabei den Daumen entgegen. Lachend grüßen wir zurück. Noch knapp 1km, dann sind wir auch schon oben. Die Spitze ist schon in Sicht. Die letzten Höhenmeter geht es einmal um eine steil in den Himmel ragende Bergkuppe. Um die Straße vor herabfallenden Steinen zu schützen, wurde sie teilweise überdacht. Rechts eine Betonwand und links der Abgrund. Am anderen Ende befindet sich eine kleine flache Stelle, mit einer Pausebank inklusive Panoramaausblick. Hier machen wir kurz Halt. Unser nächstes Ziel heißt Karpenisi. Eine kleine Stadt mitten in den Bergen, in einem Tal gelegen. Bis dort hin, sind es jetzt noch knapp 20Km. Und das beste daran, es geht nur bergab. Ganze 600hm. Teilweise geht es in engen Serpentinen hinab. Kurz vor Karpenisi gelangen wir auf eine breit ausgebaute vierspurige Schnellstraße. Schlagartig nimmt auch der Verkehr wieder zu. Schade, es war so schön ruhig gewesen. Wir folgen ihr nach Karpenisi rein. Hier machen wir an einem Supermarkt Halt, um unsere Vorräte wieder aufzustocken. Nach dem Einkauf machen wir noch etwas Pause an einer Mauer, in einer Ecke des Parkplatzes des Supermarktes. Wir beschließen noch aus der Ortschaft raus zu fahren und dann nach einem Schlafplatz Ausschau zu halten. Als wir an einer Tankstelle vorbei kommen, sagt Basti zu mir „lass hier mal kurz halten. Damit wir die Kocherflasche wieder auffüllen können“. Also halten wir noch kurz an der Tankstelle an. Basti geht mit der Flasche zur Zapfsäule und lässt sie von dem Tankwart füllen. „So fertig. Hat jetzt 70 Cent gekostet“ sagt er zu mir, während er sie wieder verstaut. Weiter geht es. Scheinbar scheint dies hier ein beliebtes Reiseziel bei den Griechen zu sein. Denn überall stehen kleine Ferienhäuser umher. Was uns gleich auffällt ist, dass sie nicht in dem üblichen griechischen Baustil gebaut wurden, sondern eher Blockhäusern aus Kanada ähneln. Auf einer großen Grünfläche neben der Straße wollen wir unser Glück versuchen. Wir schieben unsere Räder einen kleinen Schotterweg hinab zu der Wiese. Da sich zwischen den dicken Grasbüscheln Pflanzen mit echt fiesen Stacheln verstecken, dauert es ein bisschen bis wir einen geeigneten Schlafplatz gefunden haben. So, schnell das Zelt aufbauen. Denn die Sonne verschwindet gleich hinter den um uns liegenden Berggipfeln. Das ist leider einer der Nachteile, wenn man sich in einem Tal befindet, das von hohen Bergen umgeben ist. Das Zelt ist schnell aufgebaut. Jetzt noch schnell etwas zu essen kochen. Kurz nach dem die Sonne hinter den Berggipfeln verschwunden ist, ist auch schon das essen fertig. Heute essen wir im Zelt. Zum einen um nicht zu viel Aufmerksamkeit mit unseren Kopflampen auf uns zu ziehen und zum anderen ist es seit dem die Sonne hinter den Bergen verschwunden ist, deutlich kälter geworden. Pappe satt kuscheln wir uns in unsere Schlafsäcke. Gute Nacht.

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