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Heute geht es nach Nordmazedonien. Nach dem Frühstücken, packen wir zusammen und fahren zurück zur Straße. Knapp 2Km liegen jetzt noch vor uns, bis zur nordmazedonischen Grenze. Wenige Minuten später sind wir auch schon da. Es ist lediglich ein Auto vor uns und wir müssen nicht lange warten. Als wir an der Reihe sind, geben wir dem Grenzbeamten unsere Pässe und halten noch einen kurzen Plausch mit ihm, bevor wir weiterfahren. 
So jetzt muss nur die Einreise nach Nordmazedonien klappen. Einen Kilometer später sind wir auch schon an der nordmazedonischen Einreisekontrolle. Als wir langsam auf die kleine Schlange davor zurollen, werden wir von einem der Grenzbeamten entdeckt. Dieser signalisiert uns, dass wir an den zwei Autos vorbei kommen sollen. 
„Das wird nichts. Da passt das Fahrrad nicht durch“ sagt Basti zu mir. Also rollt er auf die zweite Fahrspur vorbei an der Schranke, während ich mich zwischen Auto und Kontrollinsel schlängle. Der Beamte ruft Basti zu, dass er auch da lang soll, wo ich mich gerade durch quetsche. Basti ruft ihm zurück, dass das nichts wird. Zu breit. Darauf hin sieht er Bastis Rad. Er lacht, streckt den Daumen hoch und ruft „Ok“. Basti reicht mir die Pässe, die ich wiederum an den Beamten weitergebe. Darauf hin verschwindet er kurz in das Kontrollhäuschen, um wenig später wieder zu kommen. 
Er überreicht mir die Pässe und stellt noch ein paar Fragen. „Aus Deutschland mit dem Fahrrad?“. 
„Wie lange seit ihr denn schon unterwegs?“. Anschließend wünscht er uns noch eine schöne Reise. 
Nun sind wir also in Nordmazedonien. An einem kleinen Brunnen am Straßenrand machen wir kurz Rast, um unsere Wasservorräte wieder aufzufüllen. Als wir die Ortschaft Дeбap (Debar) erreichen, machen wir Halt an einem kleinen Supermarkt. Dort will ich schauen, ob wir neuen Sirup für unsere Getränkeflaschen finden. Hin und wieder etwas zu trinken mit Geschmack ist nicht verkehrt. Wir stellen die Räder ab und ich gehe kurz rein, während Basti bei den Rädern bleibt. Der Sirup ist schnell gefunden. Ab zur Kasse. An der Kasse stehen zwei Männer, die sich unterhalten. 
Als ich die Flasche auf den Tresen stelle, fragt mich einer der beiden Männer, wo ich herkomme. 
Italien? Nein aus Deutschland, antworte ich ihm. Darauf hin sagt er auf deutsch zu mir „Ich spreche ein wenig deutsch“ und ich erzähle ihm von unserer Reise. Dies erzählt er dem anderen Mann und dem Kassierer. Alle drei sind sehr beeindruckt. Darauf hin sagt der Kassierer auf gebrochenem deutsch zu mir „Die Flasche geht auf die Firma“. 
Wie jetzt? Will er mir den Sirup schenken? Der andere Mann erklärt mir dann nochmal, dass er mir den Sirup schenken möchte. Ich bedanke mich und verabschiede mich von ihnen. Draußen erzähle ich Basti was gerade passiert ist. 
„Echt? Das ist ja cool“. Wir satteln auf und fahren weiter. Hinter der Ortschaft geht es erst einmal wieder bergauf. 
Rechts von uns liegt ein großer See, den wir dann per Brücke überqueren. Hier fließt ein Fluss in den See. 
Diesem Fluss folgen wir einige Kilometer. An einer großen Y-Kreuzung entdecken wir am Straßenrand eine überdachte Pausebank mit einem Brunnen, der mit frischem Quellwasser gespeist wird. Hier machen wir eine Pause. 
Vor uns liegt der Eingang zum Mavrovo Nationalpark. Ein riesiges Waldgebiet mit ziemlich hohen Bergen. 
Über die wir rüber müssen. Für die nächsten 40Km geht es jetzt kontinuierlich bergauf, bis auf 1320 Höhenmeter. 
Aktuell befinden wir uns auf 590 Höhenmeter.

Also los. Die Straße schlängelt sich in vielen langgezogen Kurven durch diese wunderschöne Landschaft bergauf.

Alles ist grün. Links und rechts von uns wachsen die Berge den Wolken entgegen. Direkt neben der Straße fließt der kleine Fluss. Immer wieder tauchen schön angelegte Pauseplätze auf. Hin und wieder nutzten wir sie, um ein wenig zu verschnaufen. Die Straße ist schön geteert und es ist nur wenig Verkehr unterwegs. Hier macht sogar das bergauf fahren Spaß. Aber irgendwann lässt die Kraft in den Beinen nach. Schließlich fahren wir mittlerweile 5 Stunden fast ununterbrochen bergauf. Abgesehen von den Pausen. „Wir sind fast oben. Gleich kommt ein großer Stausee,

vielleicht finden wir dort einen Schlafplatz für heute“ ermutigt mich Basti. Als wir am Stausee ankommen,

der auf 1230Höhenmeter liegt, müssen wir jedoch feststellen, dass wir hier nichts finden werden. Zum Ufer des Sees geht es steil bergab. Keine Möglichkeit hinunter zu kommen. Also müssen wir weiter. Am Stausee liegt eine kleine Ortschaft namens Маврови Анови (Mavrovi Anovi). Hier sind viele Restaurants und kleine Geschäfte, sowie Unterkünfte.

Scheint ein beliebtes Ausflugsziel zu sein. Es dauert noch eine ganze Weile, bis wir etwas zum schlafen finden sollten.

Er ist zwar nicht optimal, aber man darf nicht zu wählerisch sein. Der Platz der Wahl liegt nur wenige Meter von der Straße entfernt in einer Kurve, wo gerade genug ebener Platz für das Zelt ist. Um uns herum ist außer der Straße nur dichter Wald und ein kleiner Trampelpfad, der ins Gebüsch führt. Man könnte fast meinen, man ist in den Tropen. So dicht und grün ist hier alles. Während Basti uns etwas zu essen kocht, ziehe ich mich etwas dicker an. Denn hier oben ist es am Abend doch deutlich frischer, als die letzten Tage. Als Basti sieht, dass ich mich dick einpacke, schüttelt er nur mit dem Kopf und sagt „Wir haben 17°C“. Na und. Denke ich mir und ziehe mir meine Thermosocken an. Nach dem essen fangen wir an das Zelt aufzubauen. Während ich drinnen alles herrichte, packt Basti draußen alles zusammen. Von der Straße hören wir Kuhglocken näher kommen. Ob das die Kühe sind, die wir vorhin gesehen haben? „Ok, da kommen Kühe und die wollen natürlich genau hier rein. Das war so klar“ sagt Basti lachend. Als die Kühe um die Ecke kommen und uns und das Zelt entdecken, bleiben sie zuerst stehen und gucken uns verdutzt an. Ja, auch Kühe können verdutzt aus der Wäsche gucken. Langsam und vorsichtig näher sich die drei dem Zelt. Halten dabei aber ausreichend Abstand. Eine von ihnen Schnuppert nur neugierig am Zelt und geht dann weiter. Sie folgen dem Pfad ins Gebüsch und verschwinden. „Das waren ja mal lustige und nette Kühe“ sagt Basti. Nachdem er draußen fertig ist, kommt er auch ins Zelt und wir legen uns schlafen.

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