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Pünktlich um 6 Uhr morgens werden wir von dem Morgengebet der Moschee geweckt. Wir packen zusammen und fahren weiter. Wir folgen einem Feldweg, der uns zuerst zu einer Nebenstraße führt und dann wieder zurück auf die Hauptstraße. Die Nebenstraße ist mit groben Kies ausgelegt. Also entweder die Straße ist so, oder sie wird gerade erneuert. Ein Mann auf einer Kutsche kommt uns entgegen und grüßt uns freundlich. Hinter der nächsten Kurve ist die Nebenstraße auch schon wieder geteert. Also doch Erneuerungsarbeiten. Wir kommen an einer großen Y-Kreuzung an, die uns wieder auf die Hauptstraße führt. An der Kreuzung ist viel Polizei. Sie kontrollieren ein paar Autos. Als uns einer der Polizisten entdeckt, spricht er die anderen an und deutet auf uns. Daraufhin wird uns von mehreren Polizisten freundlich zugerufen. „Hello“ und „welcome to Albania“. Wir winken zurück und antworten mit einem freundlich „hello, thank you“. Wie unglaublich nett hier alle sind. Auf der Hauptstraße ist wieder deutlich mehr Verkehr. So gut wie jedes Auto hupt uns zur Begrüßung zu und aus dem Inneren winken uns die Leute zu. Jung, alt, Mann oder Frau. Alle haben ein Lächeln im Gesicht und winken. Wir haben ja gehört das die Albaner sehr gastfreundlich sind, aber mit so etwas haben wir echt nicht gerechnet. „Guck mal, da vorne kommt ein Supermarkt. So viel dazu, dass es in Albanien keine Supermärkte gibt“ rufe ich Jasmin zu und zeige auf den Supermarkt zu unserer Rechten. „Frühstückspause?“ ruft Jasmin. Ich nicke ihr zu und wir fahren auf den Parkplatz vor dem Geschäft. Während Jasmin rein geht, warte ich draußen bei den Rädern. Dabei entdecke ich, dass direkt neben mir eine öffentliche Toilette ist. Wenig später ist Jasmin auch schon wieder zurück, mit vielen leckeren Sachen. Heute gibt es zum Frühstück frisches albanisches Brot mit Marmelade und Schokoaufstrich. Während wir frühstücken, erzähle ich ihr von meiner Entdeckung. Das Brot ist wirklich lecker. Nachdem wir fertig sind mit frühstücken, füllen wir noch unsere Wasserreserven auf der Toilette auf, bevor wir weiterfahren.

Wir folgen eine ganze Weile der Hauptstraße. Als wir an einer Tankstelle mit Bänken vorbei kommen, beschließen wir eine kleine Eispause einzulegen. Schließlich ist es schon Mittags und die Sonne brennt ganz schön von oben auf uns herab. Außerdem sind wir jetzt auch schon seit dem Supermarkt knappe 30Km gefahren, ohne Pause. Da kann man schon mal eine Eispause einlegen. Wir halten an den Bänken an. Auch hier gibt es wieder eine öffentliche Toilette. „Heute darfst du uns mal ein Eis aussuchen“ sagt Jasmin mit einem lächeln im Gesicht. „Ohje, so viel Verantwortung“ antworte ich ihr und gehe zum Tankstellenshop. Drinnen werde ich von einer netten jungen Frau begrüßt. Als erstes hole ich zwei Eis aus der Eistruhe und gehe anschließend zu ihr an die Kasse und bezahle. „Bin wieder da. Fruchteis ok? Und ich habe das W-Lan Passwort“. „Cool“ antwortet sie. Nachdem wir das Eis aufgeschlabbert haben, geht es auch schon wieder weiter.

Vor uns liegt die Stadt Lezhë. Dort fahren wir über eine Brücke, die über den Fluss Lumi Drin führt. Auf der anderen Seite befindet sich die Innenstadt. Da hier mehrere Bankautomaten sind, decken wir uns erst einmal mit etwas albanischem Bargeld ein. In der Stadt ist ganz schön viel los. Fußgänger schlendern zwischen den Geschäften hin und her und auf der Straße herrscht ein stetiger Fluss an Autos. Wir fädeln uns in den Verkehr ein und folgen ihm aus der Ortschaft. Kaum sind wir aus der Ortschaft raus, lässt der Verkehr auch schon wieder stark nach. Auf unserem Weg kommen wir durch mehrere kleine Dörfer. Auch hier werden wir jedes mal, wenn uns Leute entgegen kommen, gegrüßt. „Hello, welcome to Albania“. Links von uns sind Berge und rechts von uns eine große flache Ebene. Wir verlassen die Hauptstraße und biegen in einen Canyon ein. „Da vorne geht es gleich ein Stück bergauf, bevor es dann wieder abwärts geht“ sage ich zu Jasmin. „Da vorne kommt eine Bank im Schatten. Können wir kurz eine Pause machen?“ fragt mich Jasmin. „Klar“ antworte ich ihr. Die Bank steht im Schatten eines großen Baumes. Hinter der Bank ist eine kleine Mauer mit einem Zaun. Hinter dem Zaun befindet sich eine Kirche und ein Gebäude, dass aussieht wie eine Schule. Wir stellen unsere Räder an dem Zaun ab und setzten uns auf die Bank. Gerade als wir uns hingesetzt haben, hält vor uns ein Auto und öffnet das Fenster. Im Auto sitzt ein Mann, der uns fragt wo wir herkommen und ist sehr beeindruckt als wir im erzählen, aus Deutschland mit dem Fahrrad. Dann fragt er uns wie uns Albanien bis jetzt gefällt und ob wir irgendetwas bräuchten. Wasser oder etwas zu essen. Wir bedanken uns und sagen ihm, das wir alles haben was wir brauchen. Ich unterhalte mich noch ein wenig mit ihm. Dabei stellt sich raus, dass er ein paar Jahre in Belgien gelebt hat. Kurze Zeit später hören wir, wie jemand hinter dem Zaun auf uns zukommt. Als wir uns umdrehen, staunen wir erst nicht schlecht. Eine ältere Dame, die gekleidet ist wie Mutter Teresa. Sie begrüßt uns und fragt uns, ob wir ein paar Früchte haben möchten. Dieses Angebot nehmen wir gerne an. Sie verschwindet wieder und kommt wenig später mit einer großen Tüte wieder und zeigt uns, dass wir zum Tor kommen sollen. Dort überreicht sie uns die große Tüte, die mit allen möglichen Dingen gefüllt ist. Trauben, Feigen, Gurken und Tomaten. Wir unterhalten uns noch ein wenig mit ihr, bevor wir uns wieder auf unsere Räder schwingen und weiter fahren. Zuerst geht es ein Stück bergauf. Oben auf der Kuppe angekommen, haben wir einen tollen Blick in den vor uns liegenden Canyon. Wir folgen der Straße abwärts in den Canyon. „Guck mal, da vorne geht ein Pfad hinunter zum Fluss. Vielleicht finden wir dort einen schönen Schlafplatz“ sag ich zu Jasmin und halte an. „Sieht gut aus“ antwortet sie. Also folgen wir dem Weg hinab ins breite Flussbett. Wir suchen uns eine schöne Stelle und schlagen unser Zelt auf. Während ich Essen koche, wäscht sich Jasmin die Haare im Fluss. Nach dem Essen gönne ich mir noch eine Dusche am Flussufer. Anschließend legen wir uns schlafen.

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